Mutter Erde lebt! Es ist noch nicht zu spät...

Veröffentlicht am 20. März 2022 um 13:05

Nichts als Sand weit und breit. Eine endlose Wüstenlandschaft breitet sich vor mir aus. Eine gigantische Sanduhr steht dort verlassen, größer als viele Menschen zusammen. Der Sand im Glas ist beinahe ganz durchgerieselt und das Gefäß weist bedenkliche Sprünge auf. Auf der Sanduhr gedeiht eine grüne Oase mit Wasserfall, Bergen und Bäumen. Vogelgezwitscher dringt an mein Ohr. Es ist ein seltsamer Anblick. Ich frage meinen Drachen, der neben mir steht und er kennt die Antwort...

„Die Erde ist geschunden. Sie ist ausgeraubt und leer wie eine Wüste - durch Menschenhand. Weil ihr eurer Mutter die Liebe entzogen habt, ist sie staubtrocken. Doch ist es nie zu spät. Sieh, das Leben ist immer da, selbst wenn es nur so klein wirkt wie diese Insel. Mutter Erde lebt weiter und sie will zurück in eure Herzen kommen.“ Ich sehe mir die Sprünge im Glas an und plötzlich ist der Sand im Inneren der Uhr schwarz. Ich weiß, wir haben nicht mehr viel Zeit. Die Menschheit darf jetzt umdenken, bevor das letzte Sandkorn durchgerieselt ist. Doch Mutter Erde kommt uns entgegen. Eine gewaltige Kraft sprengt das gigantische Glas vor unseren Augen, eine Staubwolke wirbelt auf und versperrt uns die Sicht. Drache spricht weise Worte: „Es braucht diesen Knall. Wie ein Urknall aus dem Neues entsteht. Die Uhr kann nicht mehr umgedreht werden. Es braucht einen Neubeginn.“ Dann sehen wir die kleine Insel, die Oase, die vormals auf dem Sanduhrendach wuchs. Sie ist unbeschadet auf dem staubigen Wüstenboden gelandet. Die zerschmetterte Sanduhr, kaum sichtbar unter ihr. Sofort spüre ich das pulsierende Leben, sehe wie die Bäume und Berge sich augenblicklich im sandigen Boden verwurzeln und die Pflanzen ihre Ranken in alle Himmelsrichtungen ausstrecken. Ein Baum nach dem nächsten wächst aus dem Boden. Die Wüste wird begrünt. Mutter Erde lebt.

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