Der kriechende Günsel - Ajuga reptans
#Name:
Kriechender #Günsel, weil meine Ausläufer kriechend über den Boden wachsen. Günsel leitet sich aus dem lateinischen ab: consolidare „befestigen“, was darauf hindeutet, das ich Wundränder zusammenziehen, also „befestigen“ kann.
Weiterhin wurde ich auch Guldengünsel, gülden Günsel, gulden Güntzel oder Kriechgünsel genannt.
#Aussehen:
Wie eine kleine Kerze ragt mein Blütenstiel senkrecht in die Höhe. Zahlreiche blau-lila farbene Lippenblüten schmücken, eng gesetzt, jede Etage zwischen den Blätterreihen. Wahrlich eine Augenweide in jeder Wiese und ein süßes Versprechen wartet auf dem Grund jeder meiner Blüten für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Ameisen. Ein vierkantiger Stängel, spatelförmige Blätter und markante über den Boden kriechende Wurzelausläufer lassen mich sicher bestimmen.
#Heimat:
In unzähligen Rasen vorzufinden – auch Mähen schadet mir nicht, ich wachse einfach nach und erfreue die Menschen von Mai bis Juni mit meiner Blütenpracht. Im Winter überdauere ich zurückgezogen in einer Blattrosette. Auch an Waldwegen und in wilden Wiesen wachse ich gerne und ausdauernd. In ganz Europa bis Vorderasien habe ich mich ausgebreitet und viele weitere Günselarten gebildet.
#Nutzen:
Bienen und viele andere Insekten lieben mich! Daher lasst mich unbedingt stehen!
Auch dem Menschen bin ich gerne dienlich. Ich kann komplett verspeist - roh oder gekocht -, als Tee getrunken oder als wohltuender Umschlag zur Wundheilung eingesetzt werden. Ich habe sehr viele ätherische Öle, Gerbstoffe und gesunde Bitterstoffe, weshalb ich nicht ganz so lecker schmecke, aber in Maßen genossen, sehr gesundheitsföderlich bin. Bei Entzündungen im Hals- und Rachenraum kann beispielsweise mit einem Teeauszug gegurgelt werden. Und auch bei Darmentzündung kann ich zum Einsatz kommen. Bei Unruhe und Schlafstörungen bin ich gerne behilflich. Auch bei der Leberentgiftung unterstützte ich den Menschen und wenn euch ein Schmerz oder eine Wunde quält. Denn mein Pflanzensaft wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend, antibakteriell und zusammenziehend.
Verwendet werden die oberen Triebspitzen meiner Blütenstängel.
Es lohnt es also durchaus mich im Garten stehen zu lassen! Und wenn kein Notfall und keine Krankheit euch heimsucht, so bin ich doch zumindest wunderschön anzusehen.
#Verwechslungsgefahren:
Hier gibt es kaum jemand, der sich mit meiner Schönheit messen könnte. Vielleicht der #Gundermann, der auch ein Lippenblütler ist, allerdings weniger Blüten trägt und nierenförmige, grob gekerbte Blätter besitzt. Eine Verwechslung kann daher schnell ausgeschlossen werden. Doch keine Sorge, der Gundermann kann ebenso bedenkenlos verspeist werden und ist mindestens genauso gesund und reich an Nährstoffen.
Weiterhin könnte ich mit einem meiner Verwandten verwechselt werden - den anderen Günselarten. Diese sind allerdings ebenso essbar. Hierbei gelten die über den Boden kriechenden beblätterten Ranken charakteristisch für mich und als ein sicheres Kriterium. Es lohnt sich also genau hinzugucken!
#Küche
Leider gibt es so gut wie keine spezifischen #Günselrezepte. Generell können meine Blätter - vorzugsweise die jungen, da sie nicht ganz so bitter sind - wie ein Gewürz verwendet werden. Etwas in den Smoothie, den Salat, die Suppe, über das Gemüse oder die Soße streuen. Gleich roh und frisch verzehren, um sich den ultimativen Bitterstoffkick zu holen. Das getrocknete Kraut in den Brotteig verarbeiten oder zu einem Kräutersalz verfeinern. Wunderschön und lecker sind meine Blüten als Schmuck und Zutat in jeder Kräuterbutter oder -quark, auf jeder Torte oder auf dem Butterbrot. Probiere sie doch mal im Müsli, Porridge oder als Bestandteil von Energiekugeln aus. Natürlich sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!
