Bärlauch Hype - Allium ursinum

 

Wer kennt ihn nicht - den #Bärlauch?

Allerlei Produkte von Pesto, über Senf oder Würzsalz werden mittlerweile auf Märkten und gut sortierten Bioläden angeboten. Doch was steckt hinter dem Wunderlauch?

 

#Name

Auch Wilder Knofel, Waldknoblauch, Hexenzwiebel oder Bärenlauch genannt, soll er seinen Namen hauptsächlich seiner reinigenden Wirkung verdanken. So besagt ein Mythos, dass die Bären sich nach dem langem Winterschlaf an dem Bärlauch laben und somit Bärenkräfte erlangen. 

 

#Wirkung

Tatsächlich ist es kein Zufall, dass der Bärlauch im Frühling wächst. Dann, wenn wir unsere Frühjahrsmüdigkeit abzuschütteln versuchen und die Körpersäfte wieder in Schwung bringen wollen. Der Bärlauch hilft zu entschlacken und zu reinigen. Er reinigt das Blut, entgiftet uns und beschert uns nebenbei mit einer schönen Haut. Das scharfe Kraut weckt unsere Lebensgeister und es gibt ein großes Wirkspektrum, welches die Pflanze abzudecken weiß. Hier habe ich ein paar aufgelistet:

 

  • antibiotisch & antimykotisch & antiviral (jegliche Bakterien, Pilze, Parasiten und Viren)
  • Blut, Magen und Darm reinigend
  • Ausleitung von Giftstoffen (kann Quecksilber binden)
  • regt Stoffwechsel an und stärkt das Immunsystem
  • hilfreich bei Gedächtnisstörungen & Demenz (beugt Arterienverkalkung vor)
  • Verbesserung bei chronischen Hautkrankheiten
  • Schleimlösend 
  • bei akuten Durchfällen
  • bei schlecht heilenden Wunden

 

#Verwechslungsgefahr

Wenn ich jetzt selbst zum Sammelkorb greifen will, sollte ich den Bärlauch gut kennen und wissen, wo ich ihn finden kann. Riesige Teppiche von Bärlauchpflanzen lassen sich in alten Laubwäldern finden, besonders dort wo es feucht ist. Am Bach oder einem ausgetrocknetem Flussbett und in Auwäldern.

Da es oft Verunsicherungen aufgrund der Verwechslungsgefahr mit anderen giftigen Wildpflanzen gibt, habe ich es für euch kurz und knapp zusammengefasst:

Bärlauch

  • riecht intensiv nach Knoblauch
  • helle längliche Zwiebel
  • weiße Blattscheide
  • lanzettliches Blatt
  • ein Blatt wächst aus je einem Stiel!
  • die jungen Blätter sind eingerollt
  • die Blätter sind dünn und zart
  • Blätter sind oben glatt, unten matt
  • der Stielquerschnitt ist V-förmig

 

Die GANZE Pflanze ist essbar

Maiglöckchen

  • riecht nach nichts
  • hat Wurzeln
  • je 2 feste Blätter wachsen
    aus einem Stiel 
  • die Blätter sind fest
  • Blätter sind oben matt, unten glatt
  • rötliche Blattscheide
  • runder Stielquerschnitt!

 

GIFTIG

Herbstzeitlose

  • riecht nach nichts
  • hat braune Sproßknolle
  • mehrere Blätter wachsen direkt
    aus dem Boden
  • die Blätter sind fest
  • breiter Ouerschnitt weil es
    keinen Stiel gibt!

 

SEHR GIFTIG!!!

 

Genuss

Nicht nur in der Naturheilkunde auch kulinarisch hat der Bärlauch einiges zu bieten. Durch die Lauchöle erhält er seinen typisch scharfen, knoblauchartigen Geschmack. 

Nicht nur die feinen Blätter, auch die Zwiebeln, Stängel, Blüten und Samenstände lassen sich verspeisen. Und verlängern den Genuss dieses Wildkrauts um ein paar Wochen. Vielseitige Rezepte von klassischen Brotaufstrichen über Fermentiertes, Chips, Smoothie, Salat, Suppe und Brotgebäck. Der  Bärlauch weckt die Fantasie und Kochkünste in den Menschen.

Einen Bärlauch-Feta-Aufstrich findet ihr in einem anderen Artikel (Drei wilde Frühlingsaufstriche).

Weitere Rezepte siehe am Rand

 

TIPPS

  1. Wenn die Zwiebel geerntet wird, ist die Pflanze tot! - daher achtsam vorgehen und nur dort die Zwiebel ernten, wo viel Bärlauch vorzufinden ist.
  2. NIEMALS den Bärlauch absicheln! Es müssen für jede Pflanze immer ein paar Blätter (ca. 1 Drittel) stehen bleiben. Denn diese benötigt der Bärlauch um Fotosynthese zu betreiben. Sonst stirbt er ebenfalls und kann uns im nächsten Jahr nicht mit neuem leckeren Grün beglücken.
  3. Bärlauch lässt sich mit einfachen Rezepten auch für die restlichen Monate im Jahr haltbar machen. Z.B. ein Blüten-Olivenöl, wobei die Blüten in dem Öl eingelegt werden und dann ein herrliches Würzöl ergeben. Oder als Kräutersalz, wie Sauerkraut fermentiert, die Samen zu Pfeffer getrocknet oder die Blätter zu Würzpaste oder Ölwürfel verarbeitet.

 

Und jetzt guten Appetit!

 

Bärlauch als Bestandteil einer Gründonnerstagssuppe (REZEPT: GründonnerstagsSuppe - Neunkräutersuppe)

Bärlauch #fermentieren

Ein altes traditionelles Rezept, um den Bärlauch haltbar und seine positive Wirkung auf den Körper noch zu verstärken, in dem wir ihn fermentieren. Was sehr bekömmlich für unseren Darm ist. Wer häufig Fermente konsumiert, baut eine gesunde Darmflora auf. Dabei wird der Bärlauch ganz ähnlich wie Sauerkraut zubereitet.

REZEPT

 

Zutaten:
- Eine große Menge frische Bärlauchblätter
- 20g Steinsalz pro Kilo Bärlauchblätter
- Glas mit Glasgewicht, Stein oder anderen Dingen zum Beschweren
- (Holzstößel)

 

Zubereitung:

Zerschneide den Bärlauch in feine Streifen. Gib ihn in eine große Schüssel und bestreue ihn mit dem abgewogenen Salz. Ich habe 500g Blätter mit 10g Salz vermischt. Dann mit bloßen Händen ordentlich durchkneten, damit der grüne Saft aus den Zellwänden gepresst wird. Wenn genug von dem Saft vorhanden ist, alles in ein Glas drücken. Sehr sorgfältig arbeiten, damit keine Luftlöcher entstehen. Möglicherweise mit einem Holzstößel nachhelfen. Dann mit einem Glasgewicht beschweren, sodass die Blätter vollkommen im Saft liegen. Den Rand des Glases säubern und verschließen.
5 Tage bei Zimmertemperatur lagern, dann mind. 3 Wochen in den Keller oder Kühlschrank stellen.
Wer will kann das fermentierte Kraut auch zu einer leckeren Soße pürieren.